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Neuer Erdstoss in Basel

Samstag, 16. Dezember 2006 / 12:15 Uhr

Basel - Eine Woche nach dem Erdstoss ist Basel in der Nacht auf Freitag um 23.39 Uhr von einem Nachbeben erschüttert worden. Das spürbare Beben der Stärke 2,5 war eine Spätfolge der Bohrarbeiten am Geothermie-Projekt im Stadtteil Kleinhüningen.

Über das weitere Schicksal des Erdwärme-Projekts soll nach einer Untersuchung des Vorfalls entschieden werden.

Diese Arbeiten hatten vor einer Woche in Basel einen Erdstoss der Stärke 3,4 ausgelöst.

Weitere Nachbeben seien noch nicht ganz auszuschliessen, teilte das Baudepartement Basel-Stadt am Abend mit.

Doch seien Anzahl und Stärke der Erschütterungen deutlich zurückgegangen, da der Wasserdruck auf das natürliche Niveau gesunken sei.

Öffentliche Entschuldigung

Nach dem unerwartet starken Erdbeben vor einer Woche sahen sich die zuständige Projektleitung und die Behörden breiter Kritik ausgesetzt. Die Basler Regierungspräsidentin Barbara Schneider hatte sich inzwischen bei der Bevölkerung für die mangelnde Information entschuldigt.

Für die Arbeiten beim Erdwärmeprojekt «Deep Heat Mining» wurden seit Anfang Dezember Wasser durch eine fünf Kilometer tiefe Bohrung in das Gestein gepumpt, um die Durchlässigkeit des Gesteins zu erhöhen. Vor einer Woche wurden diese Arbeiten eingestellt.

Entscheidung bis Januar

Über das weitere Schicksal des Erdwärme-Projekts soll nach einer Untersuchung des Vorfalls entschieden werden. Die für das Projekt verantwortliche Geopower AG muss einen Bericht vorlegen.

Darin soll sie das Vorgefallene erklären und Auskunft geben über Massnahmen, allfällige Alternativmethoden und die künftige Information. Der Bericht wird dem Regierungsrat übermittelt, der voraussichtlich Ende Januar über das weitere Vorgehen entscheiden wird.

Für einen Bauern im südbadischen Kandern hatte das Beben unerfreuliche Folgen: Dem Mann sind zwei Rinder ausgebüxt, die er auch eine Woche danach noch nicht wieder einfangen konnte.

Ein Jäger habe die Rinder am Freitagnachmittag im Wittlinger Wald zwischen Kandern und Lörrach gesichtet, teilte die Polizeidirektion Lörrach mit. Der Landwirt habe darauf die Tiere als die seinigen identifizieren können. Sie einzufangen sei ihm jedoch nicht gelungen.

(dl/sda)


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