Greenpeace-Chef kritisiert deutsche Automobilindustrie Freitag, 16. Februar 2007 / 12:27 Uhr aktualisiert: 12:58 Uhr
Berlin - Die Umweltorganisation Greenpeace hat die deutschen Autobauer scharf kritisiert und ihnen eine verfehlte Modellpolitik vorgeworfen. «Die deutschen Hersteller haben die Klimadebatte verschlafen», sagte Greenpeace-Chef Gerd Leipold der «Berliner Zeitung» (Freitagsausgabe).
 Ökologische Innovationen finden in der deutschen Autowirtschaft laut Gerd Leipold kaum statt.
Statt den Verbrauch der Wagen zu senken, setze die deutsche Autowirtschaft auf immer grössere, schnellere und schwerere Autos. «Ökologische Innovationen finden aber kaum statt», bemängelte Leipold.
Als Beispiel nannte der Greenpeace-Chef die Autos mit Hybrid-Antrieb. Es sei kein Zufall, dass die Kunden zu einem japanischen Hersteller greifen müssten, wenn sie einen solchen Wagen wollten.
Die deutschen Hersteller stünden im internationalen Vergleich beim Klimaschutz ganz hinten. «Das ist mit Blick auf die Zukunft ein Wettbewerbsnachteil. Die deutschen Hersteller haben allen Grund nervös zu sein», sagte Leipold.
Mitschuld der Politik
Für die Fehlentwicklung machte er auch die deutschen Politiker verantwortlich. «Die Politik darf sich nicht ständig vom Gejammere der Autoindustrie beeindrucken lassen», mahnte der Greenpeace-Chef.
Freiwillige Selbstverpflichtungen brächten den Umweltschutz nicht mehr voran. Leipold forderte unter anderem eine schrittweise Senkung der CO2-Obergrenzen für Autos, die Einführung einer Steuer auf den Verbrauch und ein Tempolimit. (bert/sda)
Artikel-Empfehlungen:
16.Feb 12:30 Uhr
Ein Vorschlag in aller Bescheidenheit |
 | 7.Feb 23:35 Uhr
EU-Autobauer in die Pflicht genommen |
 | 6.Feb 18:00 Uhr
EU will strengen CO2-Grenzwert für Autos |
|