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Bruno-Manser-Fonds fordert von CS Entschädigung

Donnerstag, 3. Mai 2007 / 10:45 Uhr
aktualisiert: 13:33 Uhr

Zürich - 10 Millionen Franken - den Ertrag aus dem Börsengang des malaysischen Holzkonzerns Samling - soll die Credit Suisse (CS) an die Bevölkerung der Regenwälder zahlen, fordern der Bruno-Manser-Fonds und die Gesellschaft für bedrohte Völker.

Der Lebensraum der Penan ist bedroht.

Mit den Finanzdienstleistungen für Samling verletze die CS ihr eigenes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und andere von ihr anerkannte Richtlinien in Sachen Umweltschutz. Die Risikoüberprüfung der Firma Samling im Hinblick auf deren Börsengang sei offensichtlich nicht unabhängig genug gewesen, kritisierten Vertreter der beiden Organisationen an einer Medienkonferenz in Zürich.

Der Samling-Konzern verfügt nach Angaben des Bruno-Manser-Fonds (BMF) und der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) über Forstkonzessionen für gut 1,4 Millionen Hektaren im tropischen Regenwald in Malaysia und 1,6 Millionen Hektaren im südamerikanischen Guyana.

«Internationale Regeln missachtet»

Dabei missachte der Konzern die Menschenrechte und andere internationale Regelungen zum Schutz der jeweiligen Urbevölkerungen aufs Übelste, sagte GfbV-Geschäftsleiter Christoph Wiedmer.

In Guyana habe die Tochtergesellschaft von Samling, die Firma Barama, das von der Regierung zur Verfügung gestellte Waldgebiet von 1,6 Millionen Hektaren illegal um gut sieben Prozent oder 450 00 Hektaren ausgeweitet. Seit die Firma 1991 im Land aktiv wurde, habe sie nie Steuern gezahlt: Aufgrund fehlender Gewinne, wie sie angebe.

CS: «Klare Kriterien»

Neben der Zahlung von zehn Millionen Dollar streben die Organisationen eine Einstellung der Zusammenarbeit von CS mit Samling an. Man wolle auch erreichen, dass die CS Fehler einräume und dass sie sich verbindliche und griffige Richtlinien in Sachen Umweltschutz und Menschenrechte gibt. Die geltenden Regelungen seien allzu allgemein gehalten.

Dies stellte CS-Sprecher Alex Biscaro auf Anfrage entschieden in Abrede. Die Grossbank verfüge über klare, verbindliche, international anerkannte Kriterien.

Kampf für Penan

Der Samling-Konzern bewirtschaftet nach Angaben des Bruno-Manser-Fonds (BMF) und der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) rund 3,9 Millionen Hektaren tropischen Regenwald im malaysischen Bundesstaat Sawarak und im südamerikanischen Guyana.

Gegen die Zerstörung des Lebensraum des Volks der Penan in Sawarak kämpfte der Basler Bruno Manser jahrelang, bis er im Mai 2000 spurlos verschwand. Der Samling-Tochter Barama werfen die Organisationen verschiedene illegale Praktiken in Guayna vor.

(ht/sda)


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