Balkon und Küche den Mietern wichtiger als Sonnenkollektoren Montag, 4. August 2008 / 15:19 Uhr
Bern - Mieter sind nach Angaben des Hauseigentümerverbandes Schweiz (HEV) eher bereit, für einen grösseren Balkon oder eine moderne Küche mehr zu bezahlen als für Sonnenkollektoren. Dies hält der Verband zu einer am Sonntag veröffentlichten WWF-Umfrage fest.
Eine ökologische Bauweise sei Mietenden eher unwichtig - wenn man nicht Geld spart.
Der WWF stellte nach einer Erhebung bei 1100 Schweizer Mietenden fest, dass fast 90 Prozent der Mieter Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung begrüssen würden. Zwei Drittel wären laut Umfrage bereit, dafür bis zu 10 Franken mehr Miete pro Monat zu bezahlen.
Der HEV widerspricht mit Berufung auf den Wohnmonitor 2006 des Forschungsinstituts gfs.bern. Eine ökologische Bauweise sei Mietenden eher unwichtig - Gründe seien die Kosten, heisst es dort. Mieterinnen und Mieter seien nach HEV-Erfahrungen bereit, für einen grösseren Balkon oder moderne Küchen mehr zu bezahlen.
Ökologie hat keine Priorität
Energetische oder ökologische Massnahmen erschienen auf der Prioritätenliste aber kaum. Zudem liessen sich laut HEV mit dem vom WWF ins Spiel gebrachten Mietzinsaufschlag von 10 Franken pro Monat Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung «bloss in wenigen Fällen» verwirklichen.
Der HEV macht sich deshalb in seiner Mitteilung für die politisch umstrittene Teilzweckbindung der CO2-Abgabe stark. Nur unter dieser Voraussetzung könnten vermehrt Sonnenkollektoren oder andere energetische Massnahmen verwirklicht werden. Die Teilzweckbindung wird auch von Mieterorganisationen unterstützt.
(fest/sda)
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