Bahnschwelle «GreenRail» reduziert Stromkosten Mittwoch, 21. Oktober 2015 / 10:00 Uhr
Mithilfe der neuen Eisenbahnschwelle «GreenRail» kann der darauf fahrende, elektrisch betriebene Zug seinen Energiebedarf in kostengünstiger und umweltfreundlicher Weise decken.
Im Jahr 2016 werden die Schienen auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft.
Dieser Meinung ist der aus Sizilien stammende Jungunternehmer Giovanni De Lisi. Die Aussenhaut der neuartigen Bahnschwelle besteht aus einer Mischung aus recyceltem Kunstoff und Altreifen, die mit piezoelektrischen Ladeteilchen durchsetzt ist. Der Kern hingegen wird wie üblich aus Stahlbeton gefertigt.
Bis zu 15 Züge pro Stunde
Auf dem Programm stehen vier Bautypen, die je nach Belastungsbedarf eine Fahrgeschwindigkeit bis 250 Stundenkilometer und mehr aushalten. «Unser Ziel ist es, 2016 den ersten vollständig aus Green Rail bestehenden Schienenkilometer auf seine Alltagstauglichkeit zu testen», bestätigt der Firmengründer und Hauptgeschäftsführer. Neben der Entsorgung von jeweils 50 Tonnen Plastik und Altreifen wäre damit - unterstellt wird ein Stundendurchsatz von zehn bis 15 Zügen - eine Erzeugung von 150 Kilowattstunden Strom verbunden.
Als weiterer Vorteil der unter dem Motto «Future is now, don't miss the train» vermarkteten Technologie gilt die damit verbundene Senkung von Vibrationen und Lärm. Ausserdem werden die Instandhaltungskosten der Schienentrassen auf etwa die Hälfte reduziert. «GreenRail rechnet sich schon allein von den Gestehungskosten her, die bei 70 Euro und damit um 30 Euro unter den bei den herkömmlichen Betonkonstruktionen enstehenden Kosten liegen», unterstreicht De Lisi. Die zu erwartende Lebensdauer liege bei ungefähr 50 Jahren.
Geschützt in 148 Nationen
Die mit mehreren Innovationspreisen prämierte und in 148 Ländern patentierte Technologie ist in Zusammenarbeit mit dem Politecnico di Milano, dem Mailänder Regionalversorger Edison und dem Istituto Italiano di Tecnologia entstanden. Als weiterer Schritt geplant ist die Fertigung von Bahnschwellen, die mit photovoltaischen Zellen bestückt sind und damit zusätzlich die Erzeugung von Solarstrom ermöglichen.(pte)
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